Start Allgemein Fortnite, PUBG & H1Z1 – Das Phänomen von Battle-Royale

Fortnite, PUBG & H1Z1 – Das Phänomen von Battle-Royale

Fortnite Receives PUBG Inspired Battle Royale Mode

Battle Royale – seit einiger Zeit ist dieser Modus aus dem Ego-Shooter-Genre nicht mehr wegzudenken. Die Definition klingt ganz einfach: Drei oder mehr Personen stellen sich zum Kampf, nur einer von ihnen wird überleben. Dieses haarsträubend spannende Prinzip liegt aktuell mehreren Spiele-Highlights zugrunde – Kinogänger und Bücherwürmer kennen es aus der Dystopie »Tribute von Panem«.

Im Jahr 2000 sorgte der japanische Film »Battle Royale« für mächtige Furore; die Handlung sieht folgendermaßen aus: Während einer furchtbaren Wirtschaftskrise leidet das Land unter einer extrem hohen Kriminalität, darum beschließt die Regierung ein grausames Gegenprogramm. Das neu gestrickte »BR-Gesetz« legt fest, dass jedes Jahr ein ganzer Schwung junger Menschen aussortiert wird, um auf einer einsamen Insel an einem Spiel teilzunehmen. Jeder der unfreiwilligen Teilnehmer erhält ein sprengbares Halsband und den Auftrag, sämtliche Mitstreiter zu eliminieren, um schließlich allein übrigzubleiben. Wer diesem Befehl nicht folgt, wird selbst ausgeschaltet. Sollte nach drei Tagen noch immer keine endgültige Entscheidung gefallen sein, gehen sämtliche Halsbänder in die Luft. Dieses Konzept ist allein deshalb schon haarsträubend, weil hier Menschen an ihrem eigenen Überlebenstrieb gepackt und gezwungen werden, sich à la Darwin mit allen verfügbaren Mitteln durchzusetzen. Der Film ebenso wie das zugehörige Spiel erntete trotz aller Kritik weltweiten Ruhm und läutete eine neue Ära der Ego-Shooter-Szene ein. 24,4 Millionen Euro spielte die Story im Kino ein, doch die Gewinne der Gaming-Industrie, die sich das Battle-Royale-Prinzip zu eigen macht, dürften ungleich höher liegen.

Zugleich lässt sich an diesem ersten Erfolgsduo »Film und Spiel« hervorragend erkennen, dass sowohl das Zuschauen als auch das muntere Mitmischen im digitalen Battle Royale maximales Interesse weckt. Jeder hat nun einmal seine Lieblinge, die er höchst ungern sterben sieht, im Spiel ist dieser Favorit normalerweise man selbst. Und dass es in diesem Kontext keinen Zweit- oder Drittplatzierten gibt, sondern nur ein Kampf und exakt einen Sieger, macht die ganze Sache umso wahnwitziger. Genau darum existieren sicher auch so viele begeisterte Fans dieses Spielegenres, die sich das ganze virtuelle Spektakel auf twitch.tv ansehen und dabei stundenlang mitfiebern. Entsprechende Kanäle von Fortnite-, PubG- und H1Z1-Playern gibt es wie Sand am Meer, zum Beispiel der des erfolgreichen Livestreamers Lex Veldhuis, Mitglied im Team PokerStars.

Der niederländische Profi-Pokerspieler hat nicht nur sein Lieblingskartenspiel im Programm, sondern auch die eine oder andere fesselnde Fortnite- und H1Z1-Runde. Mit Fortnite muss er allerdings noch warm werden, seine H1Z1-Skills hat er hingegen auf der TwitchCon deutlich bewiesen. Mehr als 90.000 Follower schauen mittlerweile regelmäßig über die Schulter des smarten Gamers. Einen hohen Bekanntheitsgrad hat auch der Kanal des Berliner Fortnite-Players Maihopawango erlangt, der mehr als 50.000 Follower auf seinen Fersen hat. Im Grunde kann jeder, der die wenig anspruchsvolle Technik in den Griff bekommt, auf Twitch zum Battle-Royale-Helden werden und, mit markigen Sprüchen und coolen Spiel-Moves, jede Menge Fans um sich scharen.

Das Battle-Royale-Prinzip wirkt als einendes Band zwischen verschiedenen Games unterschiedlicher Hersteller, doch die einzelnen Spiele weisen natürlich auch ihre ganz speziellen Eigenheiten auf. Fortnite: Battle Royale fungiert als freier Zusatzmodus des eigentlichen Hauptspiels und übernimmt dabei auch das Bausystem der Basissoftware. Ihr habt also die Möglichkeit, euch eure eigene Spiellandschaft inklusive cleverer Fallen und listiger Verstecke zu gestalten – vorausgesetzt, es sind genügend Ressourcen dafür vorhanden. Fahrzeuge sucht ihr bei Fortnite allerdings vergeben, dafür wimmelt es von seltsamen Gags, wie beispielsweise der integrierten WC-Fabrik.

H1Z1: King of the Kill gibt sich hingegen ernster und besitzt auch einen rasanteren Ablauf. Der Spieler landet mit dem Fallschirm irgendwo auf der Karte und muss sich im nächsten Moment mit einer großen Anzahl von Feinden, darunter vor allem Zombies, herumschlagen. Auch PlayerUnknown’s Battlegrounds beginnt mit einem Fallschirmsprung ins Ungewisse, Zielort ist eine einsame Insel: Die Ähnlichkeit zum erwähnten Battle-Royale-Film erscheint dabei alles andere als zufällig! Der Aktionsradius verkleinert sich mit der Zeit und sorgt dafür, dass die schrumpfende Zahl der Mitspieler sich irgendwann auf einem zufälligen Punkt der Karte trifft. Air-Drops fachen den Konkurrenzkampf nur noch weiter an, denn schließlich will jeder die neuste Waffe für sich erobern. Außerdem besteht die Möglichkeit, zwischen der Ego-Ansicht und der Third-Person-Perspektive zu wechseln: Dieser Kniff eröffnet von Mal zu Mal ganz neue Möglichkeiten!

PUBG hits yet another milestone--this time on Xbox One

Den großen Abräumern der Szene haben sich längst weitere Spiele hinzugesellt, wie zum Beispiel Ark: Survival Evolved, The Culling und das kostenlose Game mit dem bezeichnenden Titel Last Man Standing. Schließlich muss es in der Battle-Royale-Welt genügend Auswahl geben, damit die Spieler sich auf viele unterschiedliche Weisen ins Getümmeln stürzen können.