Horrorspiele leben wie Horrorfilme von der Spannung, die vor Schreckmomenten aufgebaut wird. Idealerweise geben wir uns den Abenteuern in schlecht beleuchteten Räumlichkeiten hin, um den Gruseleffekt zu maximieren. Allerdings gibt es auch Horrorspiele, in denen wir uns gemeinsam Ängsten stellen. Oder wir schlüpfen in die Rolle des gefürchteten Killers und hauchen Freunden im Multiplayer das virtuelle Leben aus.
Dead by Daylight
Dead by Daylight erreicht bei Steam nach fast 490.000 Bewertungen 9 von 10 Punkten und zählt zweifelsohne zu den bekanntesten Horrorspielen. Da es sich um einen Multiplayer-Titel handelt, können bei DbD Turniere ausgetragen werden. Fans können online eSport Wetten abgeben und auf starke Teams sowie einzelne Spieler setzen, oder gleich den Turnierausgang vorhersagen. Wettseiten schließen Horrorspiele selten ins Wettangebot ein. Doch wenn dies der Fall ist, gehört Dead by Daylight zu den ersten Spielen, die Beachtung finden.
Mittlerweile ist der Survival Horror auf Windows-Systemen, Nintendo Switch, Xbox- und PlayStation-Konsolen verfügbar. DbD ist ein asymmetrisches Multiplayer-Spiel: Vier Überlebende versuchen, vor einem Killer zu fliehen. Hierzu müssen sich die Überlebenden im Gebüsch oder in Schränken verstecken und Generatoren reparieren, die das Ausgangstor unter Verschluss halten. Killer müssen Überlebende k.o. schlagen und an Haken aufhängen, um sie ausbluten zu lassen. Andere Überlebende können den Killer verlangsamen und sich gegenseitig unterstützen, um die Siegchancen hochzuhalten.
Aufgrund der asymmetrischen Natur diskutieren Spieler regelmäßig, ob Dead by Daylight als E-Sport-Titel geeignet ist. Dennoch werden Turniere ausgetragen. Oft schließen die Turnierregeln gewisse Spielmechaniken aus, um die Fairness aufrechtzuerhalten. Die Performance einzelner Spieler wird anhand der Blutpunkte ermittelt. Blutpunkte verteilt Dead by Daylight, wenn Überlebende Generatoren reparieren oder Killer Überlebende finden.
Mittlerweile hat DbD 33 spielbare Killer, darunter schillernde Figuren des Horrorfilm-Genres – etwa Freddy Krueger und Michael Myers. Auch Charaktere wie Pyramid Head (Silent Hill) und Nemesis (Resident Evil 3) werden bei Dead by Daylight zum Leben erweckt.
Hunt: Showdown
Der Western-Shooter Hunt: Showdown spielt im Jahre 1895. In den Bayous des amerikanischen Bundesstaats Louisiana ist eine seltsame Krankheit ausgebrochen, die Menschen in Zombies und andere Monster verwandelt. Kopfgeldjäger schließen sich aus diesem Grund zur American Hunter Association zusammen, um das Phänomen zu erforschen – und dabei jede Menge Monster zu erlegen.
Hunt: Showdown hat verschiedene Spielmodi, die kompetitiv bestritten werden. Im Schnellspiel versuchen bis zu 12 Spieler, entweder alle Risse zu schließen oder die übrigen Spieler über den Jordan zu schicken. Bei der Kopfgeldjagd können sich Spieler zu Duos oder Trios zusammenschließen und den Jäger im Vorfeld ausrüsten, um erfolgreich Bossmonster zu plätten. Wer in diesem Modus scheitert, erleidet einen Permadeath – das bedeutet, das Leben des Jägers verblasst permanent, wenn Mitspieler nicht rechtzeitig zur Hilfe eilen. Selbst hervorragend ausgerüstete Western-Helden müssen stets auf der Hut sein, um den Spielfortschritt zu behalten.
Man of Medan
Man of Medan ist ein Horror-Adventure, das auf den ersten Blick ähnlich wie Heavy Rain oder Detroit: Become Human funktioniert. Der Spieler begleitet verschiedene Charakter, löst Quick-Time-Events und trifft Entscheidungen, um den Handlungsstrang voranzutreiben. Ähnlich wie schon Until Dawn ist The Dark Pictures Anthology: Man of Medan – das im Übrigen von den gleichen Machern stammt – dem Horror-Genre zuzuordnen.
Neu ist hingegen der Multiplayer-Modus, in dem bis zu fünf Spieler vortrefflich streiten, mit welchen Entscheidungen die Charaktere am besten beraten wären. Man kann sich vorstellen, wie hitzig die Diskussionen werden, wenn sich nach einiger Zeit herausstellt, wie fatal eine vorherige Entscheidung war, die nun das Ableben einer Spielfigur zur Folge hatte. Zutreffend heißt der Modus: Filmabend. Offensichtlich war sich Entwickler Supermassive Games im Klaren, wie der Multiplayer-Modus wahrgenommen würde.
Speedruns in Horrorspielen
Horrorspiele leben davon, allein und abgeschottet in dunklen Räumen gespielt zu werden – am besten spät nachts, mit Kopfhörer oder sogar VR-Brille. Wer nach Stunden des Schreckens das Ende erreicht hat oder sich schon vor dem Intro fürchtet, sollte Speedrunnern über die Schultern schauen. In die hervorragenden Remakes von Resident Evil 2 und 3 hat sich etwa ein Glitch eingeschlichen, der es Spielern ermöglicht, Treppen schneller zu erklimmen. So ist es deutlich einfacher, den Zombies zu entrinnen – und neue Rekordzeiten aufzustellen.
Beliebte Videospiele ziehen – ganz gleich, um welches Genre es sich handelt – früher oder später die Aufmerksamkeit der Speedrun-Community auf sich. Im Speedrun gruseln, rätseln und mühen sich Spieler von Anfang bis Ende durchs komplette Spiel. Das Ziel: Vor allen anderen die Credits erreichen. Während die meisten Spieler im Schnitt zwischen 8 und 9 Stunden brauchen, um zum Beispiel Resident Evil 2 durchzuspielen, schaffen es die schnellsten Läufer in knapp 50 Minuten, im Ziel anzukommen (mit einem der beiden spielbaren Charaktere).
Auf der Liste der furchterregendsten Horrorspiele steht P.T. ganz weit oben. Hideo Kojima hatte Playable Teaser – für nichts anderes steht die Abkürzung – 2014 veröffentlicht. Obwohl die Demo nur wenig Inhalt bietet, ist das Gebotene äußerst beängstigend. Hinzu kommt, dass nirgends gespeichert werden kann. Auf YouTube findet man Videos, die zeigen, wie sich einige Rätsel überspringen lassen, was schreckhaften Spielern einen Vorteil verschafft.