Start 2. Horror Spiele Review: Outlast 2 – Nervliche Zerreißprobe!

Review: Outlast 2 – Nervliche Zerreißprobe!

Review Outlast 2

Vier Jahre nach dem erfolgreichen Vorgänger versorgen uns die Entwickler von Red Barrels mit Teil 2 ihres Horror-Spiels „Outlast“ . Schon im ersten Teil haben wir unsere Monitore vor lauter Panik angeschrien, weil wir uns vor den wahnsinnigen Insassen des Asylums in Acht nehmen mussten. Trotz der emotionalen Strapazen war das Spiel unter uns sehr beliebt. Ob Outlast 2 dieses Niveau halten kann und ein würdiger Nachfolger des beliebten Schockers ist, erfahrt ihr, wenn ihr unsere Review weiter lest!

Absturz in die Hölle

Wir starten in einem Hubschrauber, welcher sich gerade auf dem Weg nach Arizona befindet. Blake und Lynn Langermann, beide als Reporter für einen Fernsehsender unterwegs, möchten gemeinsam den Tod einer jungen Frau aufklären, deren Leiche in einem alten Indianerreservat gefunden wurde. Als sie gerade dabei sind, ein Intro für ihre Reportage zu filmen, verliert der Pilot plötzlich die Kontrolle über seine Maschine, die daraufhin abstürzt. So wachen wir als Blake neben den Trümmerteilen des Hubschraubers auf. Zudem finden wir unsere Kamera wieder, die uns, wie schon im ersten Teil von Outlast, das ganze Spiel über begleiten wird. Mit ihr können wir all die Grausamkeiten aufnehmen und wiedergeben, die uns über den Weg laufen.

Ein Dorf voller Wahnsinniger

Wieder auf den Beinen, sehen wir unseren Piloten, der gehäutet und tot an einen Baum hängt. Dieser ekelhafte Fund lässt uns erahnen, dass wir es hier nicht mit normalen Dingen zu tun bekommen. Gehen wir weiter, kommen wir zum Dorf, welches viele schon von der Demo kennen sollten. Alles hier besteht aus Holz, deshalb sorgt der Wind dafür, dass das Knarzen der Wände und Böden uns die Nackenhaare zu Berge stehen lässt. Zudem stoßen wir an der ein oder anderen Ecke auf Leichen – vor allem Kinderleichen -, Tierkadaver und werden alsbald von einer dürren, hexenähnlichen Frau mit Spitzhacke verfolgt. Desweiteren scheinen auch die Dorfbewohner nicht sehr friedlich gestimmt zu sein.

Religiöser Fanatismus

Überall begegnen uns christliche Symbole und Gegenstände, die uns auf einer gewissen Art und Weise ein großes Unbehagen bescheren. Hier scheint der Glaube nicht auf herkömmlichem Wege praktiziert zu werden. Im Gegenteil. Immer wieder ist die Rede von einem gewissen „Knoth“ , der die Dorfbewohner einer Lehre unterzieht, welche einer Sekte gleicht. So werden Mord und Blutopfer getätigt und befürwortet.

Neues Setting, sowie optimierte Spielweise

Im Prinzip ist die grundlegenden Atmosphäre und Stimmung genau wie im ersten Teil: dunkel, düster und beklemmend. Allerdings befinden wir uns nicht in einer Irrenanstalt, sondern in einem ländlichen Dorf, das von einer Horde Irren bewohnt wird. Mit der Kamera haben wir ein bekanntes Spielelement, deren Bedienung jedoch modernisiert wurde. Wenn wir mit ihr auf bestimmte Szenen zusteuern, erscheint ein roter Kreis, um diese aufzunehmen. Danach ist es möglich, sich die Aufnahmen anzuschauen und die Gedanken von Blake zu erfahren. Zudem können wir Batterien finden, um die Kamera am Laufen zu halten. Was wichtig ist, denn wir können nicht nur in die altbekannte Nachtsicht und Video aufnehmen, sondern auch Töne. So ist es hier und da möglich, besser durch Wände zu hören.

Ganz neu bei Outlast 2 ist, dass man nun auf verschiedene Art und Weise sterben kann. Ziemlich früh lernen wir, dass die Verbandsrollen, welche wir oft in der Nähe von Batterien finden, sehr nützlich sein werden. Werden wir verletzt, müssen wir uns im nächsten Versteck heilen, denn sonst sind wir spätestens beim übernächsten Treffer tot. Besonders unsere Spitzhacken-Lady kann dafür sorgen, dass wir instant das Zeitliche segnen.

Wie im ersten Teil lernen wir die Hintergrundgeschichte durch Notizen, Schriftstücke und andere Nachforschungen kennen. Allerdings wird uns nicht immer sofort klar, wie das alles im Zusammenhang steht und was es zu bedeuten hat. Zum Teil ist es sogar richtig verwirrend.

Während man im Asylum eher feste Gänge hatte, hat man hier im Dorf eine offene Welt, welche oft dafür sorgt, dass wir nicht wissen, wohin wir eigentlich rennen müssen. Oft handelt man hier nach dem Trial-and-Error-Prinzip, um den richtigen Weg herauszufinden und nicht in der Sackgasse zu landen. Nicht nur die hektische Musik macht uns hier zusätzlich zu schaffen, sondern auch etwaige Jumpscares, die uns echt vom Stuhl schmeißen (können).

Verwirrende Story und Errungenschaften

Wie schon erwähnt, blickt man bei der Geschichte nicht so recht auf Anhieb durch. Es braucht wohl mehrere Durchläufe, um da durchzusteigen, was Outlast 2 uns eigentlich erzählen will und wie die Visionen der Vergangenheit, die Blake heimsuchen, mit den aktuellen Ereignissen zusammenhängen. Ich bin nicht der Mensch, der ein Spiel direkt wieder und wieder durchspielen kann. Da brauche ich immer ein paar andere Spiele und Zeit zwischen, um mich wieder völlig frei darauf einlassen zu können. Allerdings google ich mir gerne mal die Finger wund und lese mich durch Foren, was andere Gamer für Theorien zu einer Geschichte haben. Für all diejenigen, die das Spiel auch schon durchgespielt haben, habe ich bei den Kollegen von Powerpyx einen interessanten Beitrag gefunden, in dem der Autor versucht, die Story auseinander zu nehmen und zu erklären. Wir können nur hoffen, dass in einem, oder zwei DLC’s versucht wird, weiter darauf einzugehen.

Außerdem ist es, wie beinahe in jedem Spiel, auch bei Outlast 2 möglich, Errungenschaften, bzw. Trophäen zu sammeln. So sind insgesamt 25 Collectibles möglich, wohin ein paar sogar versteckt sind. Die grundlegenden erreicht man schon im normalen Schwierigkeitsmodus, andere hingegen nur in den schwereren. Zudem bekommt man auf Steam Sammelkarten, um Abzeichen zu generieren.

Enttäuschender Nachfolger?

Ich selbst habe das Spiel direkt an Tag 1 gespielt und mich weder von Berichten, noch Let’s Plays spoilern lassen. Doch im Austausch nach Beendigung des Spiels mit anderen, wurden Stimmen laut, dass man von dem Nachfolger enttäuscht sei, da einem die Horrorelemente gefehlt hätten und man von der Hetzjagt genervt gewesen sei. Außerdem haben wir bis auf Wegschubsen keinerlei Verteidigungsmöglichkeit und sterben immer und immer wieder. Das kann natürlich ganz schön an die Substanz gehen, besonders, wenn wir etwas suchen müssen, den Weg dahin nicht finden und in Sackgassen landen. Hinzukommend macht uns die Soundkulisse ganz schön zu schaffen. Die Musik sorgt dafür, dass wir ständig unter Strom stehen, da wir uns jedes Mal aufs neue von NPC’s verfolgt fühlen.

Man muss halt eine gesunde Waage zwischen eifrigem Voranschreiten und Hide-and-Seek finden. Ich selbst habe meine sogenannte „Yolo-Action“ vollzogen und bin erstmal ohne Rücksicht auf Verluste überall hineingerannt, um mir dann eine gute Strategie auszumachen, um an den schweren Stellen ungesehen vorbei zu kommen. Das kostet natürlich Zeit und Nerven, weshalb man Outlast 2 auch nicht an einem Stück spielen kann.

Die Umgebungsgrafik ist allerdings sogar noch einen Ticken besser, als im ersten Teil. Die Texturen wirken klarer und die Charaktere detailreicher. Auch die Umgebung des Hillbilly-Dorfes wirkt realistisch und atmosphärisch.


Mein Fazit

Meiner Meinung nach wurde mit Outlast 2 ein Nachfolger veröffentlicht, der sich eigentlich gar nicht so recht mit dem ersten Teil vergleichen lässt. Es ist eine Geschichte auf einer ganz anderen Ebene. Mir hat die düstere Umgebung, die hektische Musik und die stetige Hetzjagt teilweise richtigen Schrecken eingejagt und mich an den Rand der Verzweiflung gebracht. Wo ich im Asylum weniger ängstlich durchgerannt bin und sogar bei allem die Logik gesucht habe, hatte ich im religiösen Dorf überhaupt keine Zeit für. Klar, lässt mich die Geschichte sehr verwirrt und das Ende eher unzufrieden zurück. Allerdings erhoffe ich mir, dass dies durch weitere DLC’s aufgeklärt wird. Wäre jedenfalls sehr löblich. Die Entwickler von Red Barrels haben es jedenfalls geschafft, mich diesmal richtig abzuholen und in Angst und Panik zu versetzen. Nichts anderes hatte ich von Outlast 2 erwartet, ich hatte sogar gehofft, dass dieser Teil, genau das mit mir anstellt.

 

Eure Meinung ist gefragt!

Habt ihr Outlast 2 gespielt? Wenn ja, wie würdet ihr den zweiten Teil beurteilen? Seid ihr mehr zufrieden oder lässt euch das Spiel enttäuscht zurück? Habt ihr Theorien zur Story? Wie würdet ihr sie aufschlüsseln? Schreibt eure Gedanken gerne in die Kommentare!

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Euer SurvivalCore Team